„Es geht in der Architektur um Präzision und Ökonomie, also um die harten, rationalen Aspekte. Letztlich aber ebenso um die sinnlichen Qualitäten eines Gebäudes.“
lichtblauwagner architekten
In diesem Spannungsfeld bewegen sich Susanna Wagner und Andreas Lichtblau seit Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit im Jahr 1987.
Mit ihren ersten Projekten und Studien legten sie auch ihre inhaltlichen Schwerpunkte fest und begannen sich auf energieeffizientes, umweltschonendes Bauen und raumökonomische Innovationen zu konzentrieren, die sie in der Folge kontinuierlich und konsequent weiter entwickelten: bereits 1996 kam, weit vor dem gegenwärtigen Trend, der Einsatz von Lüftungssystemen mit Heiz- und Kühlwirkung und die Versorgung mit konditionierter frischluft in einem Niedrigenergie-Bürogebäude in Gleisdorf/Stmk. zur Anwendung.
Auch bei der 2010 fertiggestellten Gesundheits- und Krankenpflegeschule im Wiener Kaiser Franz Josef Spital sorgt in einer Kubatur von 30.074 Kubikmetern eine energetisch optimierte Haustechnik mit Wärmerückgewinnung für CO2-entlastete Luft in den Klassenräumen.
Im Wohnbau liegt die Aufmerksamkeit von lichtblauwagner architekten auf der typologischen Weiterentwicklung von Grundrissqualitäten. Im privaten Wohnbau (wie in den Wiener Dachgeschosswohnungen „solar.dach“ von 1997) wie auch im öffentlichen (so in der Wohnanlage Attemsgasse in Wien 22, 2009 fertiggestellt) erarbeiten sie nutzungsneutrale Räume, flexible Wohnungsgrößen sowie – als spezifisches raumbildendes Anliegen – die Integration der Baderäume in den Wohnbereich. Die Sprache ihrer Bauten entspricht ihrer inhaltlichen Ausrichtung und ist präzise, aber auch bildhaft subtil.
Architekturpublizist Otto Kapfinger schrieb dazu: „Ihre Bauten sind klar und perfekt geformt, leicht und offen, verzichten auf formale Überdefinition … nachhaltiger Komfort, undramatisch angeboten, ist ihnen wichtiger als visuelle Kraftakte.“